Hundekrankheiten
Borreliose
Auch die die Borreliose verursachenden Borrelien sind Bakterien. Sie lösen v.a. Gelenkschwellungen und –schmerzen sowie Lymphknoten-vergrösserungen aus. Babesien, Ehrlichien und auch Borrelien werden durch Zecken übertragen. Durch eine effiziente Zeckenbekämpfung können sie ihren Hund vor diesen drei schweren, manchmal (im umbehandeltem Zustand) tödlich verlaufenden Krankheiten schützen. Zecken sind in Nordspanien vor allem im Frühling und im Herbst aktiv. In den Ländern rund um das Mittelmeer aber kommen sie das ganze Jahr vor. Schützen Sie Ihr Tier bei einem Ferienaufenthalt in wärmeren Ländern deshalb auf jeden Fall das ganze Jahr vor Zecken! Wenn Sie Ihren Hund regelmässig nach Südeuropa oder in ein anderes Mittelmeerland mitnehmen, bietet sich eine Impfung gegen Babesiose und Ehrlichiose an. Ihr/e Tierärztin oder Ihr Tierarzt berät Sie gerne.
Wichtig: Die meisten Reiseerkrankungen haben eine lange Inkubationszeit, d.h. dass zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch der Krankheit viel Zeit vergehen kann. Gerade im Fall der Leishmaniose mehrere Jahre! Informieren Sie Ihre/n Tierarzt/Tierärztin, wenn Sie mit Ihrem Tier im Ausland waren.
Dirfilariose (Herzwürmer)
Die Herzwurmerkrankung ist in Europa hauptsächlich in den Mittelmeerländern verbreitet. Besonders stark betroffene Länder sind die Kanarischen Inseln, Südfrankreich, Spanien, sowie die italienische Po Ebene. Die Dirfilariose wird durch einen Fadenwurm verursacht, der im Herz und in den der Lunge angrenzenden großen Blutgefäßen lebt. Die Fadenwürmer können eine Länge von 15 - 35 cm erreichen. Eine Übertragung erfolgt ausschließlich durch bestimmte Stechmücken.
Der weibliche Fadenwurm setzt Embryonen im Blut ab. Die Stechmücke wird angesteckt, wenn sie sich vom Blut eines verseuchten Hundes nährt. Während der folgenden 10 - 15 Tagen verwandelt sich die Mikrofilarie zweimal in der Stechmücke, bis sie die infektiöse Larvenphase erreicht. Wenn die Stechmücke nun erneut Blut saugt, dringt die Larve durch den Mückenstich in den Körper des Hundes ein. Die Larve braucht ungefähr 6 Monate, um in die Lungenarterien zu wandern, ihre Geschlechtsreife zu erlangen und Mikrofilarien im Blut abzulagern. Die Dirfilariose verursacht Schäden in den Lungenarterien und kann Herz, Leber und sogar die Nieren angreifen.
Im fortgeschrittenen Stadium reduzieren sich die Chancen einer vollständigen Genesung, auch wenn durch die Behandlung alle erwachsenen Fadenwürmer aus dem Herz eliminiert werden. Bei einer Infektion treten z.B. folgende Symptome auf: Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, chronischer Husten, schnelle Ermüdung, Herzinsuffizienz.
Ehrlichiose
Die Ehrlichiose wird durch Ehrlichien verursacht, das sind Bakterien, die sich in weissen Blutzellen sowie Leber, Milz und Lymphknoten vermehren. Überträger sind verschiedene Zeckenarten. Alle Lymphknoten des erkrankten Tieres schwellen an, es kommt zu Blutarmut und punktförmigen Blutungen. Ehrlichiose kommt v.a. in Mittelmeerländern, den Tropen und Subtropen vor.
Nach einem Aufenthalt in Mittelmeerländern sollten Sie Ihr Tier unbedingt auf Leishmaniose, Babesiose und Ehrlichiose testen lassen. Die Inkubationszeit beträgt zwischen 8 bis 20 Tagen. Relativ häufig kommt es zu einer Doppelinfektion mit Babesien. Die akute Phase der Krankheit beginnt ca. 1-3 Wochen nach der Infektion und dauert ca. 2-3 Wochen an. Sie hat einen nicht auffälligen Verlauf und dadurch manchmal nicht gut erkannt werden. In der akuten Phase gibt es folgende Symptome: Lethargie, Futterverweigerung und Fieber, Krampfanfälle, Lähmungserscheinungen, eitriger Auge- u./o. Nasenausfluss.
Leishmaniose
Was ist Leishmaniose?
Leishmaniose ist eine Mittelmeerkrankheit (Leishmania - Leismaniose), die durch Stiche der Sandmücken, auch Schmetterlingsmücken (Gattung Phlebotomus ) genannt, übertragen wird. Sandmücken gibt sie in allen mediterranen Ländern, in Regionen von Tunesien, Griechenland, Türkei, Portugal, Südfrankreich, Spanien, den Kanaren, Sizilien, aber auch in Deutschland (bisher nur Baden-Württemberg) und der Schweiz.
Was man über Sandmücken wissen muß:
Sandmücken sind in der Regel zwischen März und Oktober aktiv und fliegen nur nachts, etwa eine Stunde nach Sonnenuntergang bis eine Stunde vor Sonnenaufgang. Ihre maximale Flughöhe beträgt 3 Meter, nur "gelbes Licht" lockt sie höher. Neonröhren, Energiesparlampen oder Quarzlampen haben kein gelbes Licht . Aufgrund ihrer winzigen Größe sind Sandmücken in windstarken Gebieten (z.B. in den Bergen, direkt am Strand) selten, aber möglich. Eine Sandmücke braucht für einen Stich ca. 5 Minuten und sticht daher nur schlafende Lesewesen, die sie nicht abwehren.
Der Übertragungsweg:
Leishmaniose ist eine weltweit vorkommende Parasitose mit unterschiedlichen Krankheitsbildern bei Mensch und Tier, bei der die Erreger (Leishmanien) durch den Stich der Sandmücke übertragen werden. Eine direkte Form der Ansteckung, über Blut oder Speichel ist NICHT nachgewiesen und reine Spekulation.
Weiterhin ist die Übertragung über die Plazenta im Mutterleib bekannt. Die Übertragung erfolgt jedoch nicht zwangsläufig. Es kann innerhalb des Wurfes einer infizierten Hündin sowohl infizierte wie nicht infizierte Welpen geben. Einige Welpen weisen einen Antikörpertiter auf, ohne selbst infiziert zu sein. Der Titer geht in solchen Fällen innerhalb des ersten Lebensjahres zurück. Ein aussagefähiger Test ist daher bei Welpen und Junghunden erst frühestens mit 10 - 12 Monaten möglich.
Auch Menschen können von den befallenen Mücken gestochen werden, allerdings kann das menschliche Immunsystem damit umgehen, das des Hundes im Normalfall nicht. Eine Direktübertragung vom Infizierten zum Gesunden ist allerhöchstens bei direktem Blutkontakt theoretisch möglich. Eine Bisswunde reicht hierfür aber nicht aus! Direkte Übertragungen von Tier zu Tier oder Tier zu Mensch wurden bisher nicht nachgewiesen, eine Panikmache oder Angst vor infizierten Hunden ist also völlig fehl am Platze! Hunde, die in Spanien leben oder gelebt haben, sollten mit einem Bluttest kontrolliert werden.
Der Nachweis:
Es gibt unterschiedliche Testungen, um die Leishmaniose beim Hund nachweisen zu können.
Der Bluttest:
Bei einem Bluttest wird geprüft, ob im Blut des Tieres Antikörper nachgewiesen werden können, es wird der so genannte Antikörpertiter getestet. Dieses Verfahren ist relativ ungenau da verschiedene Einflüsse das Testergebnis verfälschen können.
- Der Antikörpertiter kann z.B. hoch sein, weil der mediterrane Hund sich gerade mit der Infektion selbst auseinandersetzt und schon eine natürliche Immunabwehr gebildet hat. Dieser Hund erkrankt nicht.
- Auch Stress für den Hund kann das Immunsystem durcheinander bringen und zu falschen Ergebnissen führen.
- Es kann eine "Kreuzreaktion" mit einer anderen Infektion geben (Ehrlichiose, Babesiose u.a.), d.h. das Immunsystem arbeitet auf "Hochtouren", ein erhöhter Antikörpertiter wird angezeigt, obwohl der Hund nie eine Sandmücke gesehen hat.
Der Knochenmark- und Lymphknotentest:
Es wird - unter lokaler Narkose - ein Punktat entnommen und mikroskopisch auf Leishmanien untersucht. Dieser Test bringt genaue Ergebnisse.
P CR-Analyse (Polymerase -Kettenreaktion):
als direkter Nachweis nach einer Therapie zur Kontrolle, ob noch Leishmanien in Lymphknoten oder Knochenmark vorhanden sind. Dieser Eingriff wird narkosefrei und für den Hund unproblematisch und schnell durchgeführt :
Die Krankheit und ihre Symptome:
Inwieweit ein Tier überhaupt erkrankt, ist regional unterschiedlich und hängt von verschiedenen Faktoren ab: a) vom Leishmania-Stamm, der mehr oder weniger krankmachend ist (kein Stamm hat sich nur auf Hunde "spezialisiert"), b) vom Immunstatus und Alter des Hundes (ein gesunder, junger Hund - bis 5 Jahre - kann die Infektion selbst gut bekämpfen) und c) von der Hunderasse (Bobtail, Schäferhund und Husky in Italien oder Spanien sind stärker gefährdet).
Die Erreger, Leishmania infantum, äußert sich sekundär über die Haut, primär sind die inneren Organe befallen. Die möglichen Symptome können sein: schleichender Gewichtsverlust, Lahmheit, Trägheit, Appetitlosigkeit, Haarverlust (besonders um die Augen), Schuppenbildung, Hautwunden (oft nässend, meist kreisrund - an Ohren, Kopf, Nasen und an den Beinen), Nasenbluten, Lymphknotenschwellung, Blutarmut (Anämie), "Ausfransen" der Ohrränder mit Schuppenbildung, Nierenschädigung.
Therapie:
Grundvoraussetzung in jedem Fall ist eine Erhöhung und Stabilisierung des Immunsystems des Hundes. Kein Stress, Geborgenheit, ausgewogenes Futter, innere Ruhe - all das verbessert seine Konstitution, sein Wohlbefinden und stärkt damit sein Immunsystem. Damit wird das Tier in die Lage versetzt, sich selbst mit dem Erreger auseinanderzusetzen und damit fertig zu werden. Besonders Tiere, die keine Symptome zeigen, haben dabei sehr gute Chancen. Eine "Spontanheilung" ist bei Hunden unter ca. 5 Jahren möglich und auch bekannt.
Am besten verträglich hat sich der Wirkstoff Allopurinol gezeigt, der in der Humanmedizin als Gichtmedikament eingesetzt wird. Als unterstützende Mittel zur Erhöhung der Immunabwehr können gegeben werden: pflanzlich: synthetisch: Levamisole.
Leider sind auch die meisten österreichischen Tierärzte nicht ausreichend informiert und tragen dadurch zur allgemeinen Panik und Verunsicherung bei. Je früher bei Auftreten von Symptomen und Erregernachweis mit der Therapie begonnen wird, desto besser sind die Heilungschancen. Es gibt für Halter infizierter oder erkrankter Hunde inzwischen gut arbeitende Selbsthilfegruppen.
Bitte beachten Sie:
Im Umgang mit infizierten Tieren besteht für den Menschen keine Gefahr sich zu infizieren, trotzdem müssen natürlich entsprechende Hygieneregeln (Händewaschen, Vorsicht im Umgang mit offenen Wunden etc.) eingehalten werden, die für Hundehalter sowieso selbstverständlich sein sollten.
Wissenschaftlich gesehen gibt es KEINEN einzigen nachgewiesenen Fall, bei dem sich der Mensch durch seinen Hund infiziert hat, eben weil inzwischen der Entwicklungsweg der Leishmanien bekannt und erforscht ist.
Es besteht also absolut kein Grund, "vorsichtshalber" gesunden Tieren aus südlichen Ländern eine Chance auf ein neues Leben in Österreich zu verweigern. War man im Urlaub, oder hat man ein Tier aus Spanien zu sich genommen, sollte man ca. 4 - 6 Monate später einen solchen Test beim Tierarzt durchführen.
Besonders für die wachsende Zahl der Hunde, die ihre Halter auf Reisen in mediterrane Länder begleiten, ist die Prognose bei einer Leishmaniose-Erkrankung schlecht.
Hunde, die in Leishmaniose-Gebieten leben und aufgewachsen sind, haben sich oft bereits mit der Krankheit auseinandersetzen müssen, ist ihr Immunsystem ist stabil (und das ist es meist), haben sie einen natürlichen Immunschutz erworben. Sie zeigen dann zwar einen Antikörper-Titer im Test, haben aber KEINE> Leishmaniose.
(Viele der hier genannten Informationen entstammen unter anderem dem Leishmaniose-Kongress in Sevilla 2002)
Parasiten
Flohbefall bei Hunden
Flohbisse verursachen bei unseren Haushunden quälenden Juckreiz. Dabei kann selbst der gepflegteste Hund diese Parasiten vom Spiel mit anderen Hunden mit nach Hause bringen.
Werden sie gleich entdeckt und eliminiert, ist das Problem gebannt. Oft aber entwickelt sich nur all zu rasch ein wahrer Flohzirkus, der für Tier und Mensch zur Plage wird. Mit Flohhalsband, Spray, Puder oder Shampoo wird dann emsig an der Fellfront gekämpft, doch nicht immer wollen die lästigen Mitbewohner weichen. Nur zum Teil liegt dies daran, dass sich resistente Flohstämme von bestimmten chemischen Keulen nicht mehr erschlagen lassen. Oft ist die gewählte Zubereitung für das betreffende Tier nicht geeignet oder sie wird nicht im vorgeschriebenen Zeitabstand angewandt. Wichtig ist, dass das Präparat jede Körperstelle erreicht.
Mit Tropflösungen, deren Wirkstoff über den Blutweg in der gesamten Haut verteilt wird, ist dies gerade bei langhaarigen und großen Fellgenossen zuverlässiger zu erreichen als mit Sprays oder Puder. Des weiteren verursachen gerade die Ungezieferhalsbänder oft Allergien und einige stehen sogar im Verdacht Krebs zu erzeugen.
Ein wesentlicher Aspekt erfolgreicher Flohbekämpfung ist die Einbeziehung der Tierumgebung. Flöhe sind temporäre Parasiten, die sich nur zur Blutmahlzeit auf dem Wirt einfinden. Rund 90 Prozent der erwachsenen Flöhe und ihrer Brut halten sich in Bodenritzen, Teppichen und je nach Erziehungsprinzip auch in den Betten der Tierbesitzer auf. Werden sie dort nicht zuverlässig ausgerottet, kommt es zu ständigem Neubefall, der jede Flohbekämpfung am Tier zur Makulatur werden lässt.
Das Bodenreservoir kann mit Insektenvernichtern in Form von Umgebungssprays und „Raumverneblern“ bekämpft werden. Viele Präparate können jedoch nur die ausgewachsenen Flöhe erreichen und lassen ihre Brut unbehelligt. Sie müssen daher in regelmäßigen Abständen angewandt werden, um die nachwachsenden Flohgenerationen abzutöten Es wurden deshalb biochemische Wirkstoffe entwickelt, die auch den Entwicklungszyklus der Flohbrut unterbrechen können. Die chemische Behandlung von Wohnräumen sollte grundsätzlich sparsam und gezielt und unter strikter tierärztlicher Anleitung erfolgen. An der Bodenfront sollte deshalb auch mit intensiven mechanischen Reinigungsverfahren gekämpft werden.
Wirkungsvoll ist der tägliche Staubsaugereinsatz, wenn der Staubfangbeutel etwas Flohpuder enthält und häufig gewechselt wird. Zusätzlich empfiehlt es sich, die Stammliegeplätze von Hund und Katze mit waschbaren Textilien auszulegen und diese in kurzen Abständen zu waschen. Wer ohne chemische Raumbelastung auskommen will, kann nun auch auf eine hormonelle Bekämpfungsstrategie setzen.
Den Haustieren wird ein Präparat verfüttert, das sich in deren Blut anreichert. Flohweibchen, die den Wirkstoff mit ihrer Blutmahlzeit aufnehmen, können keine entwicklungsfähigen Eier produzieren. Die Anwendung ist für den Menschen und seine Haustiere völlig nebenwirkungsfrei. Grundsätzlich sollte nicht vergessen werden, dass ein massiver Flohbefall bei Haustieren meist auch eine Bandwurminfektion nach sich zieht. Infizierte Flöhe übertragen die Bandwurmeier, wenn sie von Hund oder Katze zerbissen und abgeschluckt werden. Der Tierarzt kann die Bandwurminfektion im Kot nachweisen und gezielt behandeln.
Zeckenbefall bei Hunden
Zeckenbefall bei Hunden ist ein alljährlich auftretendes Problem. Die Tiere treten im Normalfall zwischen März und Oktober auf. In der Natur halten sie sich vornehmlich in Gräsern, Büschen und auf Sträuchern auf von wo aus sie auf ihre Opfer krabbeln und deren Blut saugen.
Unsere Hunde sind in der Regel vom " Holzbock " oder der aus Südeuropa eingewanderten " Braunen Hundezecke " befallen. Bis zu 20 % dieser Parasiten sind mit dem Erreger der sogenannten Lyme-BORRELIOSE infiziert, den sie beim Saugakt mit abgesondertem Speichel auf ihren Wirt übertragen.
An der Lyme-Borrelliose, einer bakteriellen Infektion, können Mensch und Hund erkranken. Gelenkentzündungen mit schmerzenden Gliedmaßen und Bewegungsstörungen sowie zeitweiliges Fieber mit gestörtem Allgemeinbefinden kennzeichnen das Krankheitsbild. Blutuntersuchungen werden zur Diagnose der Erkrankung durchgeführt. Die Behandlung erfolgt bei Mensch und Tier durch Antibiotika, die über mindestens 14 Tage verabreicht werden müssen.
Zur Verminderung des Infektionsrisikos sollten Hunde und Katzen nach jedem Freilauf gründlich abgesucht und von den drei bis vier Millimeter großen, schwarz oder braun gefärbten Zecken befreit werden. Haben die Blutsauger ihre Opfer erreicht, sind sie oft mehrere Stunden auf der Wirtsoberfläche unterwegs, um eine geeignete Ansaugstelle zu finden. Bevorzugt werden gefäßreiche, dünnhäutige Stellen an Kopf, Hals, Schulter und Achsel. Auch bereits in der Haut verankerte Zecken können noch erfolgreich an der Erregerübertragung gehindert werden. Die Speichelsekretion beginnt frühestens zwei Stunden nach dem Ansaugen.
Mit einer speziellen Zeckenzange lassen sich die Insekten erfassen und unter sanftem Zug aus der Haut drehen. Keinesfalls sollte man sie zuvor mit Öl abtöten, denn gerade im Todeskampf setzen Zecken ihren möglicherweise infektiösen Speichel ab.
Neben der manuellen Zeckenabwehr kommen in der tierärztlichen Praxis speziell gegen Zecken gerichtete Wirkstoffe zur Anwendung. Diese Arzneimittelzubereitungen in Form von Halsbändern, Puder, Spray, Tropflösung oder Badeflüssigkeit können Haustiere in zeckenreichen Arealen wirksam schützen. Hier ist allerdings eine gründliche Beratung notwendig. Gerade die Ungezieferhalsbänder lösen häufig Allergien aus und einige stehen sogar im Verdacht Krebs zu erregen.
Naturmittel wie Knoblauch, Teebaumöl und Neemöl haben - wenn überhaupt - nur eine sehr geringe Wirkung. Die sogenannte Zeckenimpfung ist unter Fachleuten stark umstritten. Die derzeit wohl beste vorbeugende Maßnahme besteht im regelmäßigen Absuchen der Tiere in Kombination mit einem sogenannten " Spot On "- Präparat.
Wer mit seinem Hund eines der Mittelmeerländer, Norditalien, die Südschweiz oder Ungarn bereisen will, sollte die Zeckenbekämpfung ganz oben auf den Urlaubsplaner setzen. In diesen Ländern wird der Erreger der Babesiose durch Zecken übertragen. Im Mittelmeerraum ist zudem eine Doppelinfektion mit dem Erreger der Ehrlichiose möglich.
In beiden Fällen handelt es sich um Blutparasiten, die ein bis drei Wochen nach der Übertragung Fieberschübe mit gestörtem Allgemeinbefinden, Blutarmut und Blutharn auslösen können. Im fortgeschrittenen Krankheitsstadium entsteht Blutarmut. Treten solche Krankheitszeichen nach einer Urlaubsreise auf, sollte der behandelnde Tierarzt auf den vorangegangenen Auslandsaufenthalt aufmerksam gemacht werden.
Wurmerkrankungen bei Hunden
Jeder Hund der regelmäßig Auslauf hat, infiziert sich mit Würmern. Die meisten Welpen werden sogar bereits damit geboren. Anders als bei Infektionskrankheitern kann man hier jedoch nicht vorbeugend behandeln. Eine Entwurmung tötet nur die bereits vorhandenen Parasiten ab. Der Hund kann sich schon in der nächsten Minute wieder anstecken. Rundwürmer und Bandwürmer lassen sich sogar optisch im Kot des Hundes wahrnehmen, richten aber keinen großen Schaden an - meistens nichts schlimmeres als leichten Durchfall, Erbrechen oder Juckreiz am After.
Haken- und Peitschewürmer sind unauffälliger können aber zur Austrocknung und Mangelerscheinungen führen. Allerdings sind alle Würmer auf Menschen übertragbar. Besonders Kleinkinder sind hier gefährdet.
Man sollte Hund und Mensch durch regelmäßige Wurmkuren schützen. Hier gibt es zwei verschiedene Ansatzpunkte:
Bei empfindlichen Hunden empfiehlt es sich zunächst eine Kotprobe beim Tierarzt abzugeben und entsprechend dem Untersuchungs-ergebnis zu entwurmen. Man kann allerdings auch Standardmäßig nach dem nachstehenden Schema entwurmen: erwachsene Hunde 1 – 2 x jährlich Die heutigen Pasten und Tabletten sind recht verträglich und werden von nahezu allen Hunden Problemlos vertragen. Man erhält diese Mittel bei seinem Tierarzt.
Pilzerkrankungen bei Hunden
Hier sind bevorzugt langhaarige Hunde im Winter betroffen da die Pilze ein feuchtes Klima bevorzugen. Die mikroskopisch kleinen Organismen siedeln sich im Fell und auf der Haut an und erzeugen Tausende von Pilzsporen, die der Weiterverbreitung dienen. Sowohl durch direkten Kontakt als auch durch Pflegeutensilien, Futtermittel, Decken und andere Gegenstände kann die Erkrankung von Tier zu Tier, vom Tier auf den Menschen und vom Menschen aufs Tier übertragen werden.
Bei erkrankten Tieren finden sich als typische Hautveränderungen kreisrunde haarlose Stellen, hauptsächlich am Kopf, am Hals, in Ohrnähe oder an den Gliedmaßen. Sie sind mit Schuppen oder Borken belegt und zur geschlossenen Felldecke hin mit einem roten, entzündeten Randsaum begrenzt. Teilweise können diese Veränderungen mit deutlichem Juckreiz verbunden sein.
An derart vorgeschädigten Hautstellen haben auch Bakterien leichtes Spiel und können das Krankheitsbild deutlich komplizieren. Darüber hinaus gibt es auch atypische Verlaufsformen, die je nach Tierart, Pilzart und Abwehrlage des Tieres variable Hautveränderungen hervorrufen. Deshalb sollten alle Tiere mit deutlichen Hautveränderungen frühzeitig tierärztlich untersucht werden. Da auch nicht übertragbare Hautkrankheiten vergleichbare Krankheitsbilder zeigen können, ist zur Diagnose in aller Regel eine Laboruntersuchung erforderlich. Beim Menschen beginnt die Erkrankung mit einem rötlichen, linsengroßen schuppigen und juckenden Fleck, meist an Unterarmen, Beinen oder im Gesicht, der nach außen wächst, während die Mitte abheilt. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, entstehen zahlreiche solcher Herde, die landkartenartig zusammenfließen können. Am behaarten Kopf können rundliche, kahle, grauweiß beschuppte Flecken entstehen.
Zur Behandlung bei Tier und Mensch stehen pilz- und sporenabtötende Salben, Lotionen, Sprühlösungen und Tabletten zur Verfügung. Die Heilung kann mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Vorbeugend sollte auf besondere Hygiene im Umgang mit hauterkrankten Tieren geachtet werden.
Milbenbefall bei Hunden
Milben gibt es in verschiedenen Hautbereichen. Einige leben auf der Haut und ernähren sich von Hautschuppen, andere leben in den Haarfollikeln und in tieferen Hautschichten und verursachen langwierige und zum Teil therapieresistente Hauterkrankungen mit mehr oder weniger starken Juckreiz.
OHRMILBEN
Ohrmilben führen oft dazu, dass die Ohren Ihres Tieres schwarz verkrustet sind. Dabei handelt es sich bei den schwarzen dicken Belägen um Ohrmilbenschmutz. Diese kleinen Milben sind eine der verbreitetsten Parasiten der Fleischfresser. Befallen werden meistens der äußere Gehörgang und die innere Ohrmuschel. Vereinzelt findet man die Parasiten auch in Stirn- und Augengegend.
Bei Befall der Katze oder des Hundes kommt es anfangs zu Juckreiz, dann bilden sich oft bis zu zentimeterdicke schwarze Auflagerungen. Die Tiere schütteln ständig den Kopf, kratzen sich, und es kommt zu ausgedehnten Gehörgangsentzündungen. Durch Kratzen entstehen dann nässende Ekzeme am Ohrrand, Ohrgrund und Wange sowie Blutergüsse. In schweren Fällen kommt es zum Durchbruch des Trommelfelles, zu Mittelohrentzündung und Taubheit. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch Kontakt von Tier zu Tier. Man sollte sofort den Tierarzt aufsuchen. Dort werden in der Regel nach Diagnosenstellung die Ohren gereinigt und anschließend mit Salbe oder Lotion behandelt. Diese Medikamente enthalten einen Wirkstoff, der die Milben abtötet, den Juckreiz mildert und die Heilung fördert. Eine mehrfache Anwendung sollte über mehrere Tage erfolgen. Zur Anwendung kommen Spray, Halsbänder, Lösungen zum Auftragen auf die Haut sowie die Eingabe von Tabletten oder.
GRABMILBEN
Sarcoptes-Milben sind Grabmilben, die schwerwiegende Hauterkrankungen verursachen. Die Übertragung erfolgt schon durch flüchtigen Kontakt von Tier zu Tier. Eine Ansteckung in Zwingern und Transportboxen, in denen vorher räudige Tiere waren, oder über Kämme und Bürsten ist ebenfalls möglich. Als klinische Symptome fallen besonders der plötzlich auftretende starke Juckreiz, blutig gekratzte Hautpartien am Unterbauch und häufig borkige Veränderungen an Ellbogen und Ohrrändern auf.
Bei engem Kontakt des Tierhalters mit einem an Sarcoptes-Räude erkrankten Hund können die Milben auch auf den Menschen übergehen. Sie können sich aber auf dem Menschen nicht vermehren. Die klinischen Symptome verschwinden meist rasch, wenn der Hund gegen die Räude behandelt worden ist. Die Diagnose erfolgt durch ein Hautgeschabsel (Abschaben eines kleinen Hautbezirks mit einem Skalpell und anschließende mikroskopische Untersuchung des Geschabsels) oder durch den Nachweis von Antikörpern im Blut.
Zur Behandlung der Räude ist das Spot-on-Präparat (Drongold) das zur Räudebehandlung 2 x im Abstand von vier Wochen verabreicht werden sollte sehr wirksam.
Mit freundlicher Genehmigung von Gerlinde Krachler
Staupe
Die Krankheit wird durch das canine Staupevirus ausgelöst. Der Erreger ist ein Morbillivirus aus der Unterfamilie der Paramyxoviren. Er ist mit dem menschlichen Masern , dem bovinen Rinderpestvirus und dem Staupevirus der Seehunde, welches für das Massensterben der Seehunde 1988 in der Nordsee verantwortlich war. Außerhalb des lebenden Organismus bleibt der Erreger nur wenige Tage infektiös. Während er gegenüber Trocknung und Kälte ziemlich resistent ist, wird er von allen gängigen Desinfektionsmitteln sehr schnell inaktiviert.
Entstehung
Von der Staupe werden vor allem junge Hunde im Alter von acht Wochen bis sechs Monaten befallen. Nachdem das Virus über die Maul- oder Nasenschleimhaut aufgenommen wurde, vermehrt es sich zunächst in den Mandeln oder den Bronchiallymphknoten. .Etwa vier Tage nach der Infektion kommt es zur Viremie. Dabei wird vor allem das Gewebe des Abwehrsystems wie Milz, Thymus, Knochenmark, Lymphknoten oder die Kupferschen Sternzellen besiedelt. Wenn der Körper in den ersten neun Tagen genügend Antikörper bilden kann, bleiben im Allgemeinen die Krankheitssymptome aus. Werden jedoch keine Antikörper gebildet, befällt der Erreger neben dem Atmungsapparat, dem Verdauungs- und dem Nervensystem auch den Urogenitaltrakt. Da ab diesem Zeitpunkt alle Körperflüssigkeiten des Hundes dieses Virusmaterial enthalten, kann sich die Krankheit in der Population weiter verbreiten
Symtomatik
Abhängig von den befallenen Organen werden verschiedene Verlaufsformen beobachtet, welche auch alle auf einmal oder kombiniert auftreten können. Eines haben sie alle gemein und zwar hohes Fieber, das bis auf 41°C ansteigen kann, sowie Appetitlosigkeit und Apathie.
Magen-Darmtrakt: Erkrankungen dieser Organe sind die häufigsten und ersten Anzeichen einer Staupeinfektion; sie äußern sich in akuten Durchfällen und heftigen Erbrechen
Atmungsapparat: Staupe äußert sich in diesem Organsystem mit Atemnot, Husten und Niesen, Nasenausfluss, „Backenblasen“, Giemen und lauten Atemgeräuschen. Dazu kann noch eine Bindehautentzündung kommen. Bleibt es bei diesen beiden Formen, nimmt die Krankheit einen vergleichsweise milden Verlauf und hat nach zwei bis vier Wochen häufig eine Erholung zur Folge. Wird jedoch das Nervensystem betroffen, ist die Prognose wesentlich ungünstiger und endet häufig mit dem Tod des Tiers.
Nervensystem: die Krankheit ist gekennzeichnet durch Veränderungen im Bereich der Augen,Schädigung des Sehnerves ,Veränderungen der Retina (Netzhaut), des Rückenmarkes führt zu Paresen (unvollständige Lähmung) und Ataxie (Störung des Gleichgewichtes und der Bewegungskoordination) daneben kommt es zu Anzeichen einer Gehirnerkrankung: Kopfschiefhaltung, Ausfall von Hirnnerven, Nystagmus (Augenzittern), Hypermetrie , Anfälle ähnlich der Epilepsie, Depressionen, Blindheit und rhythmisches Muskelzittern der so genannte „Staupetick“.
Mit schweren Verlaufsformen verbunden sind Hyperkeratosen (Hautwucherungen) an den Ballen und am Nasenspiegel. Die so genannte Hard pad desease ist als prognostisch ungünstiges Zeichen zu werten. Da die Viren die für die Zahnbildung zuständigen Zellen der Hunde befallen, tritt nach überstandener Infektion meistens ein Staupegebiss auf, welches durch kaputten Zahnschmelz gekennzeichnet ist.
Vorbeugung
Eine Impfung ist die wichtigste Vorbeugung, weil grad in den letzten Jhren die Staupe wieder vermehrt aufgetreten ist. Ein ausreichender Schutz wird nur durch mehrfaches „Boostern“ (Wiederholungsimpfungen ) der Impfung erreicht. Empfohlen wird die Erstimpfung im Alter von sechs Wochen, 14 Tage später die Zweitimpfung und mit zwölf Wochen die dritte .Im Umgang mit erkrankten Tieren sollte auf strikte Hygiene geachtet werden, um eine Verbreitung der Viren zu vermeiden. Zur Therapie wird die Behandlung mit Serumantikörpern und Interferonen eingesetzt. Gegen die Begleit- und Folgeerkrankungen sind Infusionen und die Verabreichung von Antibiotika angezeigt.