Keine Hunde vom Vermehrer
Einen Hund zu besitzen ist immer eine schöne Sache. Mit ihren treuen Augen blinzeln sie einen an, ihr Fell ist meist kuschelig und man zeigt gern, was man da an der Leine hat. Doch haben Sie sich vor der Anschaffung Ihres Hundes genau informiert, woher Sie diesen holen?
Es ist nicht schwer, einen Hund zu kaufen. Sonntags die Zeitung aufschlagen und in der Rubik Tiermarkt findet man Mischlingswelpen, Rassewelpen oder auch erwachsene Hunde, da sind keine Grenzen gesetzt.
Doch woher kommen denn diese Welpen, die so günstig zu erwerben sind und bei denen manchmal in den Inseraten „pro Stück 100 Euro“ angegeben ist? Nun, wenn Sie sich solch einen Hund kaufen, sind Sie einem Vermehrer auf den Leim gegangen.
Im Gegensatz zu einem seriösen Züchter kümmert sich der Vermehrer nicht liebevoll um die Mutterhündin, für ihn ist sie nur eine gewinnbringende Gebärmaschine. Die Welpen werden nicht optimal geprägt, sozialisiert und behandelt, so dass es immer zu Folgeschäden wie Aggressionen, extremer Angst oder Menschenscheue kommen kann. Zudem ist die Gesundheitsversorgung der Elterntiere beim Vermehrer entweder gar nicht oder nur unzureichend gegeben.
Manche Menschen schreien jetzt sicherlich auf und meinen, das sei gar nicht so und ihr Hund sei gesund, obwohl sie ihn günstig erworben haben und beim Züchter kann man auch einen kranken Hund bekommen. Nun, das mag stimmen, jedoch sind das die Ausnahmen. Die meisten Hundehalter, die ihre Hündin regelmäßig decken lassen sind einfach zu unerfahren in Hundethemen, kennen sich nicht mit der optimalen Ernährung aus und sind nicht in der Lage, die Welpen zu prägen, zu sozialisieren und teilweise zu erziehen. Nicht umsonst gibt es leider so viele Tierheimhunde.
Wenn Sie sich also entscheiden sollten, einen Hund bei sich aufzunehmen, dann schauen Sie doch zuerst einmal im Tierheim. Auch hier sitzen viele Welpen, die auf ein zu Hause warten. Wenn Sie sich für eine bestimmte Rasse interessieren, dann gibt es dafür entsprechende Notseiten. Hier gehen Sie zwar genauso ein Risiko in Beziehung auf Gesundheit, Prägung, Sozialisierung und Erziehung ein, jedoch werden Sie bei seriösen Tierschutzorganisationen gut beraten, die Mitarbeiter befassen sich mit den Hunden und können Auskunft über deren Wesen und Eigenschaften geben. Die Tiere sind hier zu 100% geimpft, entwurmt und untersucht. Das macht jede seriöse Tierschutzorganisation.
Das ist im Übrigen auch ein Punkt, der oft nach hinten rutscht: Der Vermehrer kann Ihnen sagen, dass er alle Untersuchungen hat machen lassen und Ihnen irgendwelche Papiere geben, die gefälscht sind, weil es sich eventuell um illegale Importhunde handelt. Sie können das vielleicht nie nachweisen und wenn es dann zu schlimmen Krankheiten wie Parvovirose, Leptospirose oder Malaria kommt und der Hund daran verstirbt, haben Sie nichts gegen den Vermehrer in der Hand, denn dann steht Aussage gegen Aussage und der Leidtragende ist im Endeffekt der Hund.
Die Texte sind auf Hunde bezogen, finden bei Katzen und anderen Tieren jedoch genauso Anwendung!
Text mit freundlicher Genehmigung von Jenny Blankenburg